Deutschland baut seine stillgelegten Kernkraftwerke zurück – doch es könnte sie mit Gewinn zurückholen: Je schneller die Entscheidung fällt, desto günstiger und einfacher geht es. Nur der Atomeinstieg kann die Energiekrise lösen. Er würde von einer Mehrheit der Deutschen unterstützt, ist wirtschaftlich sinnvoll und technisch machbar:

Ziel: Energiekrise lösen

Die Energiewende mit dem Ziel „100% Erneuerbare“ hat Deutschland an den Rand des wirtschaftlichen Abgrunds geführt. Schuld daran sind die hohen Energiepreise, die im Wesentlichen auf den Ersatz zuverlässiger, preiswerter Kernkraft durch die unzuverlässigen Energiequellen Wind und Solar zurückgehen. Die Subventionen und Zusatzkosten der Energiewende (darunter Redispatch-Maßnahmen, Speicher und Reserve-Kraftwerke) betragen etwa 25 bis 30 Milliarden Euro pro Jahr, seit zwei Jahrzenten. Den hohen Kosten steht aber keinerlei Nutzen gegenüber. Da fossile Brennstoffe die nötige Grundlast bereitstellen, die für unser Stromnetz so wichtig ist, schneidet Deutschland auch bei der Emissionsbilanz verheerend ab. Noch mehr Wind- und Solarkraft im Energiemix verschlimmert das Problem, während Kernkraft es löst. Durch Reaktivieren unserer Kernkraftwerke könnten wir schon 2026 große Mengen an regelbarer, sauberer Grundlast bereitstellen, so das Energieangebot erhöhen und die Strompreise senken.

Fakt: Mehrheitlich unterstützt

Eine Umfrage der Politikberatung Radiant Energy hat gezeigt: 67 % der Deutschen wollen die Kernenergie weiter nutzen. 42 % der Befragten befürworten sogar den Bau neuer Anlagen. Klar gegen die Kernkraft sprechen sich nur 23 % der Befragten aus. Andere Umfragen, ob von Spiegel oder dem Institut Forsa, sind zu ähnlichen Ergebnissen gekommen. Das ist kein Wunder, denn die Menschen in Deutschland spüren die Schieflage: Die Wirtschaft ist im Niedergang, die Stromrechnungen viel zu hoch. Neue Subventionen kaschieren zwar das Problem, sind aber keine Lösung. Die Lösung ist ein vergrößertes Angebot an zuverlässiger, regelbarer, erschwinglicher Energie.

Fakt: Wirtschaftlich sinnvoll

Die Kosten für die Wiederinbetriebnahme liegen pro Kernkraftwerk-Neustart, je nach Rückbau-Status, zwischen einer und drei Milliarden Euro. Experten gehen davon aus, dass die laufenden Betriebskosten nach einmaligen Investitionen für den Neustart zwischen 22 und 30 Euro pro Megawattstunde liegen werden. Microsoft unterzeichnete kürzlich einen langfristigen Stromabnahmevertrag zu einem drei- bis fünffach höheren Preis (110 USD/MWh). Angesichts der hohen Abnahmepreise, die große Unternehmen zu zahlen bereit sind, und den vergleichsweise moderaten Reaktivierungskosten von insgesamt ca. 20 Milliarden Euro spricht alles dafür, neun deutsche Reaktoren wieder in Betrieb zu nehmen. Selbst bei einem deutlich geringeren Abnahmepreis von 60 Euro pro Megawattstunde wäre der Neustart wirtschaftlich sinnvoll. Sollte Deutschland dennoch am Atomausstieg festhalten, fallen zweistellige Milliardenbeträge für den Rückbau an. Doch daraus erwächst keinerlei Nutzen – der Rückbau ist ein reines Verlustgeschäft.

Fakt: Technisch machbar

Bis 2028 könnten drei Reaktoren mit einer zusätzlichen Kapazität von 4 Gigawatt wieder in Betrieb genommen werden. (Wer darauf besteht, Äpfel mit Birnen zu vergleichen: Das entspricht etwa 1000 Windrädern, wobei die Windräder nur 30% der Zeit Strom liefern, das Kernkraftwerk aber 90% − zuverlässig und regelbar.)  Wenn der Rückbau sofort gestoppt und zügig Personal eingestellt wird, könnte Brokdorf bereits Ende 2025 wieder in Betrieb gehen. Die Kernkraftwerke Emsland und Grohnde könnten zum Ende 2028 wieder in Betrieb gehen, sechs weitere Reaktoren bis Ende 2032.

Und jetzt?

Jetzt kommt es allein auf den politischen Willen an. Zu den beiden dringlichsten Maßnahmen gehören ein sofortiges Rückbaumoratorium für stillgelegte Reaktoren und eine Änderung des Atomgesetzes, um den Betrieb von Kernkraftwerken wieder zu ermöglichen. Verantwortliche Politiker, egal welcher Richtung, sollten jetzt pragmatisch handeln und Deutschlands Energieversorgung zukunftsfest machen.

Weitere Informationen zum Rückholen der Kernkraftwerke in der Studie von Radiant Energy (PDF auf Deutsch unten) und im Positionspapier des Branchenverbands KernD (PDF unten).